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kilimandscharo - immer ein ziel vor augen

es fing alles mit einer idee meiner freunde an, als ich davon hörte, wollte ich unbedingt dabei sein.

eine reise die mein inneres sehr bewegt hat, die mich bewegt hat mehr von mir zu erwarten, mehr über mich zu erfahren und wie stark man sein kann, wenn man es nur zulässt und an sich glaubt.

immer ein ziel vor augen, denn immer wieder zeigt er sich, der berg, in seiner vollen pracht. man sollte meinen er ist unerreichbar, doch tag für tag erschien er näher und näher. 

bereits auf der hinfahrt zum londorossi gate, der startpunkt der reise, konnte man den berg bereits aus der ferne sehen, ein wenig demut machte sich breit. die aufregung stieg je näher wir dem gate kamen.

bild: analog Agfa optima 335 - fujifilm 200 @heinkescheel

wir fingen an gemeinsam nach einer organisation zu suchen, über welche wir die reise buchen konnten. hier fanden wir dann @diamir_erlebnisreisen.

der kontakt lief reibungslos über die bühne, eine antwort auf unsere anfrage hatten wir bereits einen tag danach im postfach. hier bekamen wir noch eine ausführliche beschreibung über den kompletten aufenthalt sowie eine kostenübersicht.

nach einer anzahlung, war der erste stein für unser abenteuer gelegt. die vorfreude war riesengroß!

wir hatten uns für die lemosho route entschieden. landschaftlich einfach die schönste von allen 8 hauptrouten. es ist auch die längste, doch man kann sich auch am besten aklimatisieren, denn der weg ist nicht das problem, es ist ein schöner höhenwanderweg mit ein paar wenigen hindernissen, doch die höhe selber, kann so manchen einen strich durch die rechnung machen. schließlich begeben wir uns hier auf 5895 meter über dem meeresspiegel, da kann die luft schon mal dünn werden. der vorteil bei einer längeren route ist daher, das man sich viel besser an die dünne Luft gewöhnen kann. 

bild: analog Agfa optima 335 - fujifilm 200 @heinkescheel

bevor es aber los geht

* visum beantragen

* impfungen checken (gelbfieber wird empfohlen, sowie denge-fieber) Malaria Prophylaxe hatten wir keine, dies muss jeder für sich   entscheiden, empfanden es nicht für nötige und hätten es auch nicht gebraucht

ausrüstung

. iso matte

. dufflebag ca. 60 l

. schlafsack - 10 grad (hatte eine mini wärmflasche auch                 dabei, man kann aber seine trinkflasche als wärmflasche               umrüsten)

. wanderschuhe (für die camps kann man ein zweites paa

  schuhe einpacken, ich hatte keine benötigt)

. wanderrucksack als tagesrucksack ca. 30-40l

. snacks (powerriegel für zwischendurch)

. daunenjacke (am besten mit kapuze)

. regenjack/hose (poncho geht auch)

. wandersocken 4 paar

. fleecjacke 2x

. longsleeve 3x

. t-shirt 3x

. kurze hose

. wanderhose/leggings

. warme mütze

. handschuhe dick und dünn

. hygieneartikel (klopapier, slipeinlagen, waschlappen,

  zahnpaste, zahnbürste, seife, bitte produkte verwenden    die     umweltfreundlich sind)

. isoflasche, trinkflasche 1 l 

. trinksystem für rucksack 3 l

. sonnenhut/cappi

. sonnenbrille

. sonnencreme

. wanderstöcke

. handtuch

. stirnlampe

. powerbank

. mückenspray

. dokumententasche (kopien erstellen)

grundsätzlich sollten alle klamotten schnelltrocknend sein, aus merinowolle am besten.

eine nacht vor beginn der wanderung, wurden wir im bergsteiger hotel namens springland hotel untergebracht. ich würde sagen einfach aber schön :) da wir mit Flug und zwischenlandungen schon sehr lange unterwegs waren, sind wir auch recht zeitig in Bett gegangen. am 01.10.2023 ging es dann los, nach einer einweisung von unserem bergführer julius (drittes bild unten rechts) packten wir die taschen in/auf den bus (erstes bild unten-links) und die reise ging los. erstes ziel war das londorossi gate auf 2200m. hier wurden wir registriert und lernten unsere träger kennen. eine kleine brotzeit war ebenso für uns vorbereitet. nach knapp einer stunde war es dann endlich soweit und wir starteten die wanderung zum ersten camp - big tree (mkubwa)  auf 2780m (gehzeit ca. 3-4h)

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bilder: analog Agfa optima 335 - fujifilm 200 @heinkescheel (bild rechts oben von sophia) bild unten mitte - zeigt eine handwaschstaition 

das erste mal im leben mitten im dschungel zu stehen, ist so unfassbar unglaublich, gerade eben war man noch zu hause umgeben von beton und nun steht man meilenweit weg, inmitten von wunderschönen bäumen und einer faszinierenden natur, um so weniger kann ich verstehen wenn menschen die natur zerstören und sie ausbeuten.

eine nacht im dschungel

als wir im camp ankamen, mussten wir uns kurz orentieren wo unsere zelte aufgebaut waren, wir waren ja nicht allein unterwegs. mehrere organisationen hatten hier ihr lager aufgebaut. die "toiletten"(plumpsklos) liesen zum wünschen übrig, beim betreten kam es einem schon vom geruch hoch :D aber gut, wählerisch darf man bei solch einer reise eben nicht sein. ich durfte das zelt mit theresa teilen, wir waren ein perfektes team, organisiert, sauber und das allerwichtigste, keiner von uns hat geschnarcht :D 

nach dem beziehen des zeltes, trafen wir uns dann im gemeinschaftszelt zum abendessen. witziger weise bekamen wir als vorspeise eine riesen schüssel popkorn mit selber gemachten kartoffelchips, dies hat jedem von uns erst einmal ein lächeln entlockt. wie witzig mitten im dschungel popkorn zu essen. nach dem abendessen haben wir noch kurz den sternenhimmel genossen der durch die baumspitzen hervor schien, bevor wir erschöpft in unsere Schlafsäcke gekrochen sind.

bilder: canon r5  @heinkescheel

voller demut steh ich da, mein blick fließt von ganz unten bis ganz nach oben in die baumspitzen, ich fühle mich klein wie eine maus, aber keineswegs ängstlich. ich atme tief ein, die luft ist klar und es duftet nach leben. hier will ich verweilen. 

bilder: analog Agfa optima 335 - fujifilm 200 @heinkescheel

der morgen bricht an, die erste nacht war geschafft und besser als gedacht. man kann hören wie es vor dem zelt zu gange geht. deswegen sollte man sich doch ein paar ohropax einpacken, wenn man vor hat eine stunde länger zu schlafen :)

als wir den Reißverschluss öffneten standen bereits zwei blaue schlüsseln mit waren wasser vor dem eingang. diese dienten für die tägliche hygiene, am morgen und am abend.  nach dem frühstück ging es dann auch schon wieder los. wir liefen noch eine weile durch die wunderschöne tropische berglandschaft bis wir plötzlich so hoch waren, das sie unter uns schien. es blieb eine Landschaft aus nadelbäumen, steinen und gräsern. es wirkte wie eine filmkulisse aus einem hollywoodstreifen.

angekommen in camp zwei namens -  shira camp I  - hatten wir noch eine kleine feier vor uns. unser freund daniel hatte geburtstag. was er zunächst nicht wusste, wir hatten ein kleines geschenk für ihn in unseren rucksäcken mit dabei. jeder trug zwei flaschen von seinem lieblingsbier, fuchsbeck hell, bis auf 3610m hoch. manchmal sind es eben die kleinen dinge im leben, die große freude bringen.

als die nacht einbrach, traute ich meinen augen kaum, noch nie hatte ich so viele sterne am himmel gesehen. die milchstraße war in voller pracht über uns. leider hatte ich kein stativ mit dabei um diesen moment vernünftig  festhalten zu können, doch meine augen haben den Moment verewigt!

bilder: iphone 14 pro - leider ohne stativ  - qualität leidet deswegen @heinkescheel

tag 3 auf dem weg zum shira camp II - zur aklimatisierung hielten wir noch am caderadl point an, von dort aus hatte man eine wunderschöne Aussicht über das ganze tal, über den wölken zu stehen fühlte sich an wie fliegen. immer wieder machten wir kleine pause und gönnten uns einen energy riegel. ich hatte auch noch solche flüssigen energy shots dabei, welche sich für mich als Fehlentscheidung herausstellten, der restliche weg zum camp war ein kampf. geplagt von Übelkeit, kopfweh und leichtem durchfall kämpfte ich mich dann ins ziel, theresa stand mir zur Seite und passte ihr Tempo meinem an, dafür war ich ihr sooo dankbar! 

an diesem nachmittag dachte ich, die reise wäre für mich vorbei. ich fühlte mich richtig schlecht. endlich im camp angekommen warf ich mir Tabletten gegen Übelkeit ein und legte mich zwei stunden hin. als ich wieder wach wurde verspürte ich ein starkes Gefühl von heimweh, mir ging es besser, doch ich hatte den straken drang mit jemanden von zu Hause zu sprechen. also machte ich mich auf den weg um nach empfang zu suchen, was sich leider nicht als leichte aufgabe herausstellte. ich war auch nicht die einzige die das versucht hatte. es wr der 03.10.23 und ich wollte eine Freundin erreichen die an dem tag Geburtstag hatte, doch egal wen ich versucht habe anzurufen es klappte leider nicht. ein letzter Versuch, ich rief meine Mama auf dem Haustelefon an und kam durch! es war einfach unbeschreiblich schön ihre stimme zu hören und ein zwei Worte mit ihr zu wechseln. wie eine Umarmung aus der ferne die mir wieder kraft gegeben hat. neu motiviert ging ich zurück zum Zelt denn das Abendessen stand an. 

wie sieht so ein Tagesablauf eigentlich aus:

aufstehen ca. 6/7 Uhr, jeden morgen und abend haben wir eine kleine blaue schüssel mit warmen wasser bekommen um uns zu waschen, wenn mir dies einer vorher gezeigt hätte, hätte ich nie gedacht das es reicht, aber ja es reicht! man schwitz auch nicht sonderlich viel oder gar nicht, die luft ist sehr staubig und trocken, man geht recht langsam(pole pole), den die Luft ist sehr dünn, einen Marathon zu laufen wäre für mich persönlich in diesem höhen keine Option :D 

rückblickend hätte ich am besten jeden tag Handschuhe anziehen sollen, meine Fingernägel waren jeden tag voller staub.

nach der Hygiene wird gleich alles wieder zusammengepackt was im Zelt aufgebaut wurde, schlafsack ect. in dufflebag und rucksack. da die zelte jeden morgen und Abend auf und abgebaut werden. danach geht es ins Gemeinschaftszelt zum frühstücken. wir haben nie etwas schlechtes bekommen, es ist der Wahnsinn was die köche alles zaubern. selbst als Vegetarier wird man sehr gut versorgt. 

nach dem frühstück geht es schon los, zum nächsten camp, meist wandern wir zwischen 4-8 stunden.

dies ist für den Körper eine Riesen Anstrengung in der höhe. (ich habe jeden tag durchschnittlich 1300kcal verbraucht)

im camp angekommen wird das Zelt für die nacht zurecht gemacht, die träger waren uns immer einen schritt voraus, deshalb war das Zelt bereits aufgebaut als wir im camp ankamen. ich habe einen riesengroßen Respekt vor diesen Männern und Frauen was sie da leisten. 

Abendessen ca. 17/18 Uhr, danach noch ein paar kurze Gespräche und schon ging es ca. 20/21 Uhr zum schlafen.

jeden Abend haben wir eine kleine Einweisung für den nächsten tag erhalten, unser Blutsauerstoff wurden ebenso jeden Abend gemessen. dieser sollte lauf Julius (unser Bergführer) nicht unter 40% liegen, das wäre ein Warnzeichen!

wie macht sich die Höhenkrankheit bemerkbar:

starkes kopfweh - Übelkeit - schweres atmen - durchfall 

bitte alle Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen und gut beobachten 

bei uns in der Gruppe hatten wir alle hier und da mal eins dieser Symptome, doch mit viel trinken, ausreichend essen (auch wenn der Hunger mal nicht so groß ist) eine Ibu, oder ein Medikament gegen Übelkeit/durchfall haben wir die immer in griff bekommen. 

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